Für unseren ersten Tag war strömender Regen gemeldet. Und es kam auch tatsächlich so - Regen, Regen, Regen. Wir hatten nur eine kurze Strecke vor uns, doch das hat bei dem Wetter auch gereicht. Von der Natur selbst haben wir wegen Kapuze und Regen nicht so viel gesehen bzw. mitbekommen. Außer die Hängebrücken.
Nachmittags waren wir dann an der Hütte und hatten viel Zeit. Ein junges Mädchen aus Finnland hat noch in der Hütte übernachtet. Sie hatte die Nacht zuvor gecampt und war vom Regen überrascht worden. Sie hat sich wegen des strömenden Regens entschieden den Tag und die Nacht in der Hütte zu verbringen.
In der Hütte war es ganz schön kalt, da noch niemand den Ofen angeschürt hatte.
Und an dem Tag waren auch nicht besonders viele Wanderer unterwegs. Warum nur? Zwei neuseeländische Papas mit ihren kleinen Jungs haben dann den Ofen angemacht, denn die Jungs waren klatschnass und haben gefroren. Holz und Kohle haben wir dann immer wieder nachgelegt.
Gegen späten Abend wurde der Regen weniger und für den nächsten Tag war besseres Wetter gemeldet. Das kann sich in Neuseeland auch schnell ändern...
Am nächsten Tag war das Wetter gut und wir sind gut gelaunt gestartet. Gleich zu Beginn ging es mit einem steilen Aufstieg los. Diese kamen immer wieder und mit 3-Tages-Rucksack kann es echt anstrengend sein. Es gab natürlich auch leichtere Abschnitte.
Wir haben wunderschöne und komplett unterschiedliche Natur gesehen (alpines Gelände, Regenwald...) sind durch Schnee gestiegen und hatten tolle und faszinierende Aussichten. Es hat zwischendurch kurz geregnet und wir haben wieder einen Regenbogen gesehen.
"Von oben" hatten wir schon unser Ziel, die Mackenzie Hut und den Lake Mackenzie gesehen. Wir kamen bei Sonnenschein an und es war einfach traumhaft! Ein so schönes Plätzchen zum Erholen und Sonne genießen nach der Wander-Tour oder vielleicht auch Tortur.
Wir haben in der Hütte noch ein Stockbett bekommen. Alternative wäre das Matratzenlager (10 Matratzen nebeneinander - Nachbar unbekannt).
Am letzten Tag hat es wieder geregnet. Auch bei dieser Wanderung ging es direkt mit einem steilen Aufstieg los. Unterwegs mit sehr viel Regenwald (sieht teilweise aus wie in einem Märchenwald) und vielen Wasserfällen. Ein schöner und nicht allzu anstrengender Abschnitt zum Abschluss der 3-Tages-Wanderung.
Fazit Sporty:
Ich hatte mich vorher schon auf den Routeburn Track gefreut und ich fand den Track super! Beim ersten Tag war ich echt froh, dass wir nur eine kurze Tour hatten. Denn bei Regen ist es kein großer Spaß. Hüttenübernachtung und Feuer machen etc. hat mich an meine Jugendleiter-Zeit bei den Kinder-Freizeiten erinnert - lange, lange ist es her.
Der zweite Tag war mein Highlight. Ein toller und abwechslungsreicher Track, teilweise auch echt anstrengend mit dem Rucksack. Die Natur und die Ausblicke waren einfach wunderschön. Und das beste war... wir hatten strahlenden Sonnenschein am Lake Mackenzie. Ein so ruhiges und traumhaft schönes Plätzchen. Einfach perfekt, um sich in der Sonne zu erholen und komplett abzuschalten.
Unser letzter Tag hatte wie bei jeder Reise etwas von "Abreise-Tag". Der letzte Track-Abschnitt war schön, doch er konnte den zweiten Tag für mich nicht toppen.
Der Routeburn Track ist super schön und er ist gut zu schaffen mit ein bißchen Spaß am Wandern.
Fazit Mini:
Der Track war landschaftlich unbeschreiblich schön und abwechslungsreich.
Leider konnte ich die Natur und Berge nicht immer schätzen, da an Tag 2 meine Laune bei Höhenmetern über 1000m teilweise auf Meeresspiegelniveau 0 lag.
Ich fand den Walk von ca. 13 km an diesem Tag sehr anstrengend und anspruchsvoll, da es fast nur bergauf ging.
Hätte man mich am ersten oder zweiten Tag gefragt ob mir der Walk gefällt und ob ich die Wanderung nochmal machen würde, ich hätte mit einem klaren NEIN geantwortet. Nachdem ich ein bisschen Abstand zu den Bergen, Steigungen und meinem schweren Rucksack (in dem ich übrigens jedes einzelne Teil verfluchte) gewonnen habe, würde ich sagen man sollte nie nie sagen.
Für den nächsten Walk suche ich also jemanden der mein Gepäck trägt - wer bietet sich an?