Der Wecker ging für uns mitten in der Nacht –gegen 3h fuhren wir in Richtung Agra. Wir haben bereits von zu Hause einen Privatfahrer und Guide gebucht um zum Sonnenaufgang am Taj Mahal zu sein.
Die Fahrt dauerte gute 3 Stunden mit einem kleinen Stopp an einem Rasthof – hier haben wir den leckersten Chai-Tee in ganz Indien getrunken.
Kurz nach 6h waren wir am Eingang vom Taj Mahal – für mich ein ganz besonderer Tag, steht das Mausoleum doch schon lange auf meiner Bucket-Liste. Es gibt Orte auf
der Welt, die stellt man sich magisch und wunderschön vor – das Taj Mahal ist für mich so ein Must-See.
Das Taj Mahal, auch Kronenpalast genannt, ist das Symbol unsterblicher Liebe. Der Großmogul Shah Jahan ließ das einzigartige Grabmal für seine verstorbene Frau Mumtaz Mahal erbauen.
Die wunderschöne Architektur ist ein Mix aus persischen und indischen Elementen mit Marmor und Edelsteinen verziert. Heute zählt das Gebäude zu den sieben neuen Weltwundern und ist UNESCO-Welterbe.
Nach einem kurzen Security Check (übrigens ist nur eine kleine Flasche Wasser erlaubt, keine Stative, Taschenmesser etc.) ging es mit unserem Guide zum Eingangsgebäude aus rotem Sandstein. Er erzählte und erzählte und die Besuchermassen wurden immer größer. Ich wollte in dem Moment nur das Taj Mahal sehen, im perfekten Licht ablichten und das ohne Besuchermassen. Aber das ist wohl unmöglich, selbst früh morgens ist das beliebte Bauwerk schon ein Magnet für Besucher aus aller Welt.
Sobald du durch das Eingangsgebäude gehst, erhaschst du immer mehr den Blick auf das einzigartige Denkmal. Dieser Moment verursachte Gänsehaut und Sprachlosigkeit bei mir – einfach nur traumhaft das schneeweiße Gebäude mit seinen runden Kuppeln und hiesigen Gartenanlage endlich live zu sehen. Trotz der vielen Menschen ist die Stimmung besonders und magisch.
Nachdem unser Guide uns einiges über den Bau und die Geschichte erzählt hat, hatten wir eine Stunde zur freien Verfügung und schauten uns das Mausoleum von innen an. Auf einer hiesigen Marmorplattform steht das 58 Meter Hohe und 56 Meter Breite Gebäude, das innen mit schönen Reliefen verziert ist. Wir ließen uns durch die Anlage treiben und besuchten noch das kleine Taj Mahal Museum – dort sind u.a. die Edelsteine, Schriften und Gemälde von früher ausgestellt.
So viele neue Eindrücke machen hungrig – also stärkten wir uns erstmal mit einem leckeren indischen Frühstück.
Danach ging es für uns weiter zum Baby Taj. Das Mausoleum trägt eigentlich den Namen Itimad-du-Daulah und wurde 50 Jahre vor dem Taj Mahal erbaut. Es ist zwar viel kleiner als das Taj Mahal, aber nicht weniger schön. Ich fand die Verzierungen im Innenraum sogar malerischer und detaillierter. Zudem ist die Anlage weniger überlaufen, dadurch herrschte eine ursprüngliche und besondere Atmosphäre. Für mich ein absolutes Must-See, auch um den hektischen Straßen in Agra zu entfliehen und mal Ruhe zu genießen.
Danach ging es für uns leider zurück nach Delhi. Als wir in den Ballungsraum von Delhi fuhren, explodierte mein Kopf – zuerst sah man zig tausend Bauruinen, vor allem Hochhäuser, die vor Jahren mitten im Bau gestoppt wurden, dazwischen die moderne Formel-1 Strecke und dann Slums. Der Verkehr wurde zunehmend mehr und der Geräuschpegel höher – willkommen im wuseligen und reizüberfülltem Delhi.
Das schrie nach Schokolade für die Nerven – also gönnten wir uns erstmal einen leckeren Kuchen.
Den frühen Abend ließen wir bei einem letzten indischen Essen und Bier ausklingeln, bevor es zurück ins Hostel ging. Vera buchte noch ihren Bus für die Weiterfahrt und wir packten unseren Rucksack.
Gegen Abend hieß es leider Abschied nehmen voneinander und dem wunderschönen Indien. Für Vera geht die Reise weiter, sie reist weiter in den Norden nach Rishikesh – die Hauptstadt des Yogas. Mein Flug in Richtung Deutschland geht gegen 2h.
Bye Bye Indien – bis nächstes Jahr.
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